How to: Doppellonge
Eine ideale Trainingsmethode zum Muskelaufbau und Verbesserung der Balance. Außerdem eine tolle Abwechslung im Pferdetraining, die jede Menge Spaß macht.
8/24/20253 min read

Mehr Mut zur Doppellonge – eine unterschätzte Trainingsmöglichkeit für dein Pferd
Viele Pferdebesitzer kennen die Doppellonge nur vom Hörensagen – oder verbinden sie direkt mit komplizierter Longierarbeit, bei der man sich erst einmal verheddert. Kein Wunder, dass sie im Alltag vieler Reiter kaum vorkommt.
Doch gerade die Doppellonge bietet eine wunderbare Möglichkeit, dein Pferd abwechslungsreich, gesund und motiviert zu trainieren. Mit ein wenig Übung kann sie nicht nur die Kommunikation zwischen dir und deinem Pferd verbessern, sondern auch echte Fortschritte in Sachen Losgelassenheit, Balance und Durchlässigkeit bringen.
In diesem Artikel zeige ich dir, warum es sich lohnt, der Doppellonge eine Chance zu geben, wie du dich am besten vorbereitest und welche einfachen Übungen dir den Einstieg erleichtern.
Für was die Doppellonge gut ist
Die Doppellonge ermöglicht dir vom Boden aus ähnlich wie beim Reiten einzuwirken:
Du kannst dein Pferd geraderichten und auf beiden Händen gleichmäßig gymnastizieren. Auch Seitengänge sind möglich, somit hast du eine große Trainingsvielfalt.
Für ängstliche, introvertierte, zurückhaltende Pferde ist die Doppellonge wahnsinnig hilfreich um selbstbewusster zu werden. Durch das Fahren am Boden lernen sie voran zu gehen und Herausforderungen souverän zu meistern.
Durch die variable Linienführung entstehen neue Trainingsreize, die Körper und Kopf fordern.
Zum Antrainieren junger Pferde oder aber auch nach Verletzungen oder Lahmheiten ist die Arbeit mit der Doppellonge Gold wert, da sie noch vielfältiger ist als die Arbeit an der einzelnen Longe. Außerdem bereitet sie super auf die Reiterhilfen vor.
Pferde, die unter dem Reiter noch Probleme mit Haltung, Muskulatur oder Konzentration haben, profitieren enorm von dieser Arbeit. Und auch für alle anderen ist die Abwechslung im Alltag ideal!
Ausrüstung und wie man sie benutzt
Um sicher und effektiv arbeiten zu können, brauchst du die richtige Grundausstattung:
Anfangs reichen 2 (bestenfalls identische) Longen, du musst nicht sofort in eine Doppellonge investieren.
Falls du doch lieber direkt eine Doppellonge anschaffen möchtest, eignen sich für den Anfang Modelle mit 2 verschiedenen Farben, so behältst du als Longenführer besser die Übersicht.Gutsitzender Longiergurt mit Ringen in verschiedenen Höhen und passender (Sattel-) Unterlage
Gutsitzende Trense oder Kappzaum
Handschuhe + feste Schuhe für deine eigene Sicherheit
Longierpeitsche
👉 Wichtig: Achte beim Anlegen darauf, dass die Longen frei durch die Ringe laufen und dein Pferd nicht „festgebunden“ ist. Die äußere Longe verläuft entweder über den Rücken oder hinter der Hinterhand entlang. Sie darf niemals unter dem Schweif klemmen!
Nimm dir am Anfang Zeit, die Verschnallung in Ruhe auszuprobieren. Ein Trainer oder erfahrener Helfer an deiner Seite kann den Start deutlich erleichtern.
Ich beginne grundsätzlich erst einmal damit den Pferden die neuen Hilfen zu erklären. Hierbei hilft der Einstieg über die Handarbeit. Dabei lernt das Pferd schon den inneren und den äußeren Zügel kennen. Der nächste Schritt ist es die äußere Leine über den Rücken laufen zu lassen. Erst wenn das Pferd sich damit sicher fühlt, kann die äußere Leine an der Hinterhand vorbeigeführt werden. Übe das unbedingt erst einmal mit einem Bodenarbeitsseil. Es kann sein, dass dein Pferd sich erst einmal damit zurechtfinden muss.
Einfache konkrete Übungen
Beginne mit ganz simplen Lektionen:
Schritt auf dem Longierzirkel
- Bleibe erstmal in der „normalen“ Longierposition, als hättest du nur eine Longe.
- Ich lasse zu Beginn die innere Longe nicht durch den Ring am Longiergurt laufen, sondern behalte den direkten Kontakt zum Pferd. Das verhindert ein eindrehen und gibt Sicherheit.
- Gewöhne dein Pferd in Ruhe an die beiden Longen, bleib selbst ruhig und gelassen.
Vom Boden fahren (siehe Bild)
- Ordne dich Stück für Stück hinter dein Pferd,
nimm beide Longen gleich lang und lass dein Pferd voraus gehen.
Bleibt erstmal auf der ganzen Bahn
und orientiert euch an der Bande/ Hufschlag.
- Um ein Gefühl für die Lenkung zu bekommen
eignen sich große Bahnfiguren,
wie z.B. durch die ganze Bahn wechseln.
Übergänge
- Beginne mit Schritt- Halt- Schritt Übergängen und gib gern viel Stimmlob, wenn dein Pferd die richtige Idee im Kopf hat. Das motiviert.
Plane insgesamt lieber kurze, klare Einheiten als eine zu lange Session. So behält dein Pferd Motivation und Spaß. Die Doppellonge ist kein Hexenwerk, sondern eine wertvolle Ergänzung im Training. Mit ihr kannst du Abwechslung schaffen, die Verständigung mit deinem Pferd verbessern und ganz gezielt ohne Reitergewicht an Losgelassenheit, Balance und Muskulatur arbeiten
Trau dich, diese Methode auszuprobieren. Und wer weiß: vielleicht wird die Doppellonge schon bald ein fester Bestandteil deines Trainingsalltags. Wenn du Unterstützung dabei möchtest, melde dich gerne




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